Die Pfalz trocknet aus!?

Die Pfalz trocknet aus!?

Die Pfalz trocknet aus!?

Wann

26. April 2023
18:00 - 20:00

Wo

Kultur-Kapelle im Park Limburgerhof
Weinbietstraße 42, Limburgerhof, Rheinland Pfalz, 67117

Vortrag

Seit 2002 gab es in der Pfalz kein wirklich nasses Jahr mehr. Seitdem ist die Grundwasserneubildungsrate um 25 – 50% zurückgegangen – die Klimakrise ist voll angekommen.

Die Vegeatstionszeit ist gegenüber den 1960er Jahren um fast einen Monat länger, Starkniederschläge und Dürren haben deutlich zugenommen. In der Folge sinken die Grundwasserpiegel, Bäche und Quellen versiegen und Wälder vertrocken. Gleichzeitig steigt der Wasserbedarf für Trinkwasser und landwirtschaftliche Beregnung, was die Situation noch weiter verschärft.

Wie unter dem Brennglas wird gerade in der Süd- und Vorderpfalz die zunehmende Konkurrenz um das Wasser deutlich. Der Referent beschreibt die Verhältnisse und versucht Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Der Klimawandel, die Klimakatastrophe ist auch bei uns angekommen. Die Klimakrise wird zu einer Wasserkrise. Industrie, Landwirtschaft, Natur und Mensch brauchen immer mehr Wasser. Seit 2002 gab es in der Pfalz kein wirklich nasses Jahr mehr. Seitdem ist die Grundwasserneubildungsrate um 25 – 50 % zurückgegangen – die Klimakrise ist voll angekommen. Verschärfend wirkt sich eine längere Vegetationszeit aus, die gegenüber den 1960er Jahren um fast einen Monat länger geworden ist. Der Wasserverbrauch wird dadurch zusätzlich erhöht. Wetterextreme wie Starkniederschläge und Dürren haben in den letzten 20 Jahren auch in der Pfalz deutlich zugenommen. In der Folge sinken die Grundwasserspiegel, Bäche und Quellen versiegen und Wälder vertrocknen, weil die Wasserbilanz negativ geworden ist. Zusätzlich steigt der Trinkwasserbedarf und der Wasserverbrauch für die landwirtschaftliche Beregnung, was die Situation noch weiter verschärft. Wie unter dem Brennglas wird gerade in der Süd- und Vorderpfalz die zunehmende Konkurrenz um das Wasser deutlich. Der Referent beschreibt die aktuellen Entwicklungen und versucht Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

PD Dr. Hans Jürgen Hahn

Limnologe und Ökologe, Universität Koblenz-Landau,
Geschäftsführer des Instituts für Grundwasserökologie IG0 GmbH, Landau
Bekannt aus der SWR Doku „Die große Dürre“.

Herr Dr. Hans Jürgen Hahn, Jahrgang 1963 und geboren in Landau arbeitet als Hochschullehrer am Institut für Umweltwissenschaften am Campus der Universität Koblenz-Landau. Gleichzeitig ist er Geschäftsführer des Instituts für Grundwasserökologie IGÖ GmbH. Nach Studium (1983-1990) und Promotion an der Universität Gießen (1996) und Habilitation in Landau (2006) befasst er sich heute vor allem mit dem Thema Grundwasser, den Quellen und den Bachsedimenten, aber auch mit der Biologie des Trinkwassers. Vor diesem Hintergrund beschäftigt ihn zunehmend auch der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die aquatischen Lebensräume. Wichtige Fragen, wie die praktische Umsetzung von Naturschutz- und Umweltrecht spielen für ihn eine immer wichtigere Rolle.
Nach Abschluss seines Studiums war Hahn fast acht Jahre lang beim BUND Landesverband Rheinland-Pfalz als Naturschutzreferent und Projektleiter tätig, eine Zeit, die ihn sehr geprägt hat. Heute engagiert er sich ehrenamtlich beim Bundesarbeitskreis Wasser des BUND und bei zahlreichen regionalen Natur- und Umweltschutzorganisationen.